Sonntag, d. 08.04.2018

Exkurs: Messefilm – antiquiert oder unverzichtbar? 

Foto: Messefilm Grohe AG in Frankfurt (links), Messefilm Pflegedienst Jakubke (rechts) 

Letzte Woche startete hier auf meinem Blog die neue Reihe „Eventdokumentation“. Da ich auch viel auf Messen unterwegs bin, um dort die Stimmung einzufangen und Messeauftritte zu filmisch festzuhalten, habe ich mich dazu entschieden, heute mit Ihnen einen kleinen Exkurs zu wagen.

Beim Begriff „Messefilm“ denken viele an einen Film über einen Messeauftritt – im Stil einer Eventdoku. Das ist aber nicht der Fall. Während die Eventdoku während eines Events entsteht, wird der Messefilm vorher produziert und auf der Messe gezeigt. Und darin liegt die Kunst: Dieser Film muss sich in ein Gesamtbild einfügen, sprich zu der gesamten Messestandgestaltung passen. Das bedeutet für mich als Messefilmproduzenten: enge Absprachen mit dem Unternehmen, aber auch mit den Messebauern!

Ist der Messefilm ein Verkaufsgarant?

Ein Messefilm dient in erster Linie dazu, Aufmerksamkeit beim Publikum zu erzeugen. Die Besucher werden gleich bei Betreten der Messehallen mit Reizen überflutet. Ein Messestand schicker designt als der andere – da muss man sich abheben! Bewegtbild zieht Aufmerksamkeit – das ist keine neue Erkenntnis. Alleine durch den Einsatz dieses Films, werden Ihre Verkaufszahlen nicht in die Höhe schnellen. Vielmehr sollte die Aufmerksamkeit der Besucher genutzt werden, um ein persönliches Gespräch anzufangen.

Eine Frage der Technik

Steht die Produktionsplanung für einen Messefilm an, sollten bereits die äußeren Umstände geklärt sein: Wie sind die Lichtverhältnisse, wie verlaufen Besucherströme und ist das Equipment auf Dauerbetrieb ausgelegt? Danach richtet sich nämlich die Auswahl des Equipments und dementsprechend wird auch der Messestand konzipiert. LED-Panel, Plasmascreen, Projektoren oder Touchscreen – das ist von oben genannten Faktoren, aber eben auch vom Budget und Standdesign abhängig! Wird der Film auf einer Traversenanlage in 5 Metern Höhe gezeigt oder hängt der Screen in Augenhöhe, aber in einem Durchgang? Auch das hat Auswirkungen auf Bildsprache, Schnitt und Länge des Films!

Foto: Messefilm für die Provinzial in Münster

Was ist zu beachten?

Auch in diesem Beitrag möchte ich Ihnen ein paar Tipps und Tricks an die Hand geben. Denn wenn Sie sich für die Produktion eines Messefilms entscheiden, sollten Sie diese Dinge im Hinterkopf behalten:

  • KISS-Prinzip: Keep it short and simple – bedeutet: Fassen Sie sich kurz und sorgen Sie direkt von Anfang an für Aufmerksamkeit. Innerhalb weniger Sekunden sollte erkennbar sein, was Sie machen und/oder wofür Sie stehen.
  • Low-Budget: Ein Messeauftritt belastet das Budget ganz schön. Sollte für den Messefilm nicht mehr viel vorhanden sein, lässt sich auch ein bestehender Unternehmensfilm „umwidmen“. Dazu sollten Sie insbesondere Interviewszenen und O-Töne rausschneiden. Wählen Sie die spannendsten Bilder aus und lassen Sie damit einen knackigen Trailer produzieren!
  • Rückseiten nutzen: Die meisten Unternehmen konzentrieren sich bei der Messestandkonzeption ausschließlich um die Fläche, auf der sich Personal und Besucher bewegen. Schon mal darüber nachgedacht, die Rückseite Ihres Standes zu nutzen? Mit LED-Screens, auf denen Ihr Messefilm gezeigt wird, werden auch diese Ecken belebt.
  • Film als Element des Standkonzeptes: Legen Sie von Anfang an fest, was alles Bestandteil Ihres Messestandes sein wird. Am Ende muss es perfekt passen und wie Puzzleteile ineinandergreifen. Sonst laufen Sie Gefahr, dass der Film dem Stand die Wirkung nimmt –  oder umgekehrt.
  • Make it big: Große Wirkung dank großer Bilder – eine alte Faustregel, die auch hierbei zutrifft. Sorgen Sie für einen Eyecatcher, der Ihren Messestand herausstechen lässt. So haben Sie schnell die Aufmerksamkeit der Besucher.

Aber es ist kein Geheimnis: Das alles wissen natürlich auch andere Unternehmen, die auf der Messe genauso um die Aufmerksamkeit der Besucher kämpfen, wie Sie. Eine zusätzliche Herausforderung ist also, sich von den anderen abzuheben. Außerdem muss der Film auch ohne Ton funktionieren – denn stellen Sie sich mal vor, auf jedem Messestand würden Filme mit Ton laufen. Das wäre sowohl für das Standpersonal, als auch für die Besucher eine Zumutung.

Foto: Messefilm Startupnight in Berlin

Stellenwert des Messefilms

Sind wir mal ehrlich – der Messefilm wird Ihnen keinen höheren Absatz bringen. Aber er kann Aufmerksamkeit erzeugen und dafür sorgen, dass Besucher – und wenn es nur für einen kurzen Moment ist – stehen bleiben. Das ist der Zeitpunkt, in dem das Standpersonal in Aktion treten und sie ansprechen kann. Das ist das, was eine Messe ausmacht: der persönliche Kontakt! Ein Messefilm ist immer nur Teil eines großen Ganzen. Dabei muss immer die übergeordnete Botschaft betrachtet werden. Wenn diese mit einem schlüssigen Gesamtkonzept, wozu der Messefilm beiträgt, vermittelt wird, haben Sie beste Chancen, anschließend auf einen erfolgreichen Messeauftritt zurückzublicken.

Das war ein kleiner Exkurs zum Thema „Messefilm“. Nächste Woche geht’s weiter mit der Reihe „Eventdokumentation“! Dann gibt’s einen Expertenbericht von mir und dabei plaudere ich aus dem Nähkästchen, welches Equipment ich zu meinen persönlichen Begleitern auf Events zähle. Reinklicken lohnt sich!

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag und bis dahin,

Ihr Ulf Preising

 Foto: Exakte Vorbereitung für einen Messefilm-Videodreh mit einer 3-D-Skizze für unsere Drohnenaufnahmen

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